Globale Unsicherheiten, volatile Märkte und steigende Kundenerwartungen setzen den B2B-Handel unter Druck. Klassische Systeme stoßen dabei schnell an ihre Grenzen: zu starr, zu langsam, zu wenig datengetrieben. Der Weg in die Zukunft führt über Composable Commerce, tiefe Integration, KI-Agenten und dynamische Preisgestaltung – Bausteine, die zusammengenommen ein intelligentes Handelszentrum formen. Comsysto Reply realisiert seit über 15 Jahren komplexe e-Commerce-Lösungen für Kunden aus allen Branchen. Parallel dazu verfolgen und analysieren wir relevante Trends in unserem e-Commerce Lab, um schon heute bereit für die Herausforderungen von morgen zu sein. Unsere Insights teilen wir hier – jede zweite Woche dienstags!
Composable Commerce als Fundament

Composable Commerce bedeutet, Commerce-Landschaften modular und API-first aufzubauen. Unternehmen können Funktionen gezielt auswählen, neue Services schnell integrieren und Systeme unabhängig voneinander skalieren. Im B2B-Umfeld ist das besonders wertvoll: Genehmigungsworkflows, kundenspezifische Verträge oder komplexe Preislogiken lassen sich flexibel abbilden, ohne dass das Gesamtsystem ins Wanken gerät.
Integration: Daten-Silos aufbrechen

Die volle Stärke entfaltet dieser Ansatz erst durch Integration. B2B-Commerce ist eng mit ERP, CRM, PIM und Logistik verknüpft – nur wenn Daten frei zwischen diesen Systemen fließen, entsteht ein konsistentes digitales Ökosystem.
👉 Handlungsempfehlung: Unternehmen müssen vorhandene Datensilos konsequent aufbrechen. Composable Commerce erleichtert dies, da es auf standardisierte Schnittstellen setzt und damit Echtzeitdaten zu Preisen, Lagerbeständen oder Auftragsstatus kanalübergreifend verfügbar macht.
Autonome KI-Agenten – die Vision von morgen

Mit dieser Datengrundlage können KI-Agenten ihre eigentliche Stärke entfalten. Während sie heute oft noch als Analyse-Tools oder Empfehlungssysteme eingesetzt werden, zeichnet sich die nächste Stufe bereits ab: autonome Agenten, die aktiv am Wirtschaftsgeschehen teilnehmen (lesenswerter Artikel von Ricardo Gomez-Cendon).
Ein denkbares Szenario:
- Ein Agent erkennt steigende Nachfrage in einer Region.
- Er berücksichtigt parallel Rohstoffpreise, Währungsschwankungen und Lieferzeiten.
- Auf Basis dieser Informationen initiiert er automatisch Nachbestellungen, passt Marketingbudgets an und informiert den Vertrieb über Cross-Selling-Potenziale.
Der Mensch bleibt eingebunden – aber mehr als Supervisor, der Leitplanken definiert. So wandelt sich Commerce von statischen Prozessen zu einem adaptiven, selbststeuernden System, das laufend auf Markt- und Kundensignale reagiert.
👉 Handlungsempfehlung: Damit Agenten funktionieren, brauchen sie integrierte und aktuelle Daten. Ohne offene Schnittstellen und aufgelöste Silos bleiben sie blind.
Dynamische Preisgestaltung – vielversprechendes Praxisfeld für Agenten

Besonders sichtbar wird die Rolle von KI-Agenten in der Preisgestaltung (Artikel dazu auf business.com). B2B-Preise sind von vielen Faktoren abhängig – Rohstoffkosten, Nachfrage, Lieferzeiten oder individuellen Verträgen. Während diese Entscheidungen bisher manuell oder regelbasiert getroffen wurden, können Agenten künftig dynamische Preise in Echtzeit kalkulieren:
- Sie kombinieren interne Daten (z. B. Lagerbestände, Vertragskonditionen) mit externen Marktinformationen.
- Sie unterscheiden zwischen Kundengruppen: stabile Konditionen für Bestandskunden, flexible Anpassungen bei Neukunden, Rabatte für langfristige Abnehmer.
- Sie reagieren proaktiv auf Marktveränderungen, bevor Margen unter Druck geraten.
Damit wird dynamisches Pricing zur ersten großen Bühne für autonome Agenten – und zeigt heute schon, wie die Vision eines intelligenten B2B-Ökosystems greifbar wird.
Das war’s für heute – und so geht es weiter
Das Zusammenspiel ist klar:
- Composable Commerce schafft die modulare Architektur.
- Integration bricht Datensilos auf und liefert Echtzeitinformationen.
- KI-Agenten bringen Intelligenz und Autonomie in die Prozesse.
- Dynamische Preisgestaltung ist ihr erstes, hochrelevantes Anwendungsfeld.
So entsteht ein adaptives Handelszentrum, das Unternehmen proaktiv handeln lässt – ein entscheidender Vorteil in einer Welt, die sich schneller verändert, als jeder manuelle Prozess folgen könnte.
All diese Dinge sind nicht komplett neu, aber vieles setzt sich gerade in atemberaubender Geschwindigkeit neu zusammen - es bleibt spannend...
Bis in zwei Wochen!
Christian & das Comsysto Reply e-Commerce Lab